06.02.2009

Von Atemnöten

Bisher hielt ich Raucher immer fuer ungehobelte Egoisten, die mir mit ihrer Sucht nicht nur die Laune, sondern auch meine Klamotten verderben.
Das war bis heute: angekommen in Battambang habe ich erfahren, was Smog und Feinstaubbelastung wirklich bedeuten. Ueber dieser Stadt liegt ein Dunstschleier, der sich jeder Beschreibung erwehrt. Das Atmen fällt schwer, der Kopf schmerzt, die Augen tränen und selbst die Flucht auf die Hotelterasse auf dem Dach bringt keine Erloesung. Ueberall breiten sich die Abgase aus, sie kriechen in alle Poren und lassen einen Abend in einer Raucherkneipe wie eine Frischluftkur an der Ostsee erscheinen. Es sind nicht nur die TukTuks, die zu diesem extremen Luftverhältnissen beitragen; am schwersten wiegt die Art der Muellbeseitigung: es wird ueberall alles verbrannt. Am Strassenrand lodern kleine Plasteberge und verpesten die Luft so dermassen, dass man sich wuenscht, man hätte eine Atemschutzmaske ins Gepäck getan. Ich dachte ja, mit der Abreise aus Bangkok sei die schlimmste Luft hinter mir geblieben. Mitnichten. Darum bleibt einem nur die Flucht aufs Land, raus aus dem Moloch. In Hoehlen und auf Berge, egal, nur weg.

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