02.12.2008

Meine Diva

Da lag ich nun also auf einer, sagen wir mal vorsichtig, nach Anstrengung riechenden blauen Gummimatte und sollte mich nach 52min sportlicher Tätigkeit entspannen. Normalerweise wird dazu das Licht gedämmt und die Übungsleiterin überrascht uns Kursteilnehmer wahlweise mit Meeresrauschen, indianischer Trommelmusik, einem Best-of Sarah McLachlan-Medley oder Eigendichtungen.
Gestern gab es Kopfschmerzen stattdessen.

Das Licht blieb grell, die Luft wurde plötzlich kühl und schon als ich die ersten Takte Musik hörte ahnte ich böses. Diese Ahnung manifestierte sich: dreimal durfte ich für etwa 1 Sekunde das schwache-zitternde "nneessuunn" von Paul Potts hören. Wer ihn nicht kennt: Glück gehabt; für alle anderen: ja, das ist der Versuchstenor und Ex-Handyverkäufer aus der Werbung.
Nun bin ich zugegebenermaßen sehr schwierig was Musik angeht. Aber als im vierten Anlauf das ganze Elend in voller Länge und Lautstärke erklang, blieb mir nur die rettende, migränevermeidende Flucht zu Maria, meiner Diva, DER Diva assoluta.

Heute wäre sie 85 Jahre alt geworden. Welch ein Glück, dass die "größte Künstlerin der Welt" (Leonard Bernstein) in einer Zeit ohne singende möchtegern Klassik-Queens und eben jenem besagten Einzelhandelskaufmann aus England lebte.

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