31.12.2008

Meine letzte Aufregung

So, jetzt noch schnell einmal echauffieren, damit meine Launenhaftigkeit, meine Reizbarkeit, mein Zynismus und meine Misanthropie nicht gleich am ersten Tag des neuen Jahres wieder zum Vorschein kommen müssen.

Ich bin ja generell gegen diese neuen oberflächlichen Freundschaften. Befördert durch soziale Netzwerkseiten im Internet, glaubt nun jeder, dass man nach fünf Minuten lässigen Small Talks oder dem gemeinsamen Anstehen in der Bierschlange die Grundlage für eine Freundschaft gelegt hat, die natürlich auf StudiVz/Facebook/Lokalisten/blablabla besiegelt werden muss.

Aufreger Nummer eins: dieser inflationäre Gebrauch des Wortes Freund lässt wahre Freundschaften in einem wortlosen Raum zurück. Warum noch Mühe in eine Beziehung investieren, wenn das wahre (Freundschafts)Glück doch nur einen Mausklick entfernt ist???
Ich mach da nicht mit. Ich will nicht protzige 348 Freunde an meiner Uni und weitere 613 in der ganzen Welt haben.

Aufreger Nummer zwei: und plötzlich muss man sich nicht mehr persönlich um seine Freunde kümmern. Einfach mal eine Botschaft in der Statusmeldung posten und schon ist allen sozialen Verpflichtungen entsprochen.
Auch dem verweigere ich mich! Wenn man mir etwas zu sagen hat oder wünschen will kann man, nein muss man, sich die Mühe machen, und meinen Namen in die Adresszeile einer e-mail einfügen, mir eine SMS schicken oder mich gar anrufen. Da ist es auch zu verschmerzen, wenn ich nur Teil einer Rundmail oder -SMS bin. Immerhin musste der Absender aktiv werden und sich für die Empfänger seiner Botschaft entscheiden.

Aber wenn ihr glaubt, ich mach mir den Stress all eure Seiten abzuklappern um mir unpersönliche und unmotivierte Glückwünsche fürs neue Jahr abzuholen, dann glaubt ihr auch, dass wir wirklich Freunde sind.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen