08.12.2009

Mein Brief an Berlin

Seit einem Jahr haben wir, meine lieben Leser, nun schon das Vergnügen miteinander. Dieses Blog begann mit großer Aufregung. Ich meckerte, war misanthropisch und die meiste Zeit tendenziell übel gelaunt. Nicht dass ich mich daran gestört hätte, aber dennoch änderte ich mich in den vergangenen zwölf Monaten. Sanftmütig und besonnen bin ich zwar bis heute noch nicht, aber mein letzter kritisch-anklagender Blick auf die Gesellschaft, das Leben und alles liegt schon weit zurück.
Da trifft es sich gut, dass ich in Berlin gelandet bin. Angetreten mit dem Vorsatz, dem vermeintlich ungehobeltem, unhöflichem Berliner durch stetes Lächeln und höfliches Verhalten ebensolches zu entlocken, bin ich gescheitert. Zeit, endlich mal wieder aus tiefster Seele meinem Unmut Luft zu machen.

Punkt I: Die Berliner Fahrradmafia
Den nächsten, den ich meinem Radl auch nur mehr als einen bewundernden Blick zuwerfen sehe, wird als Vogelfreier behandelt. Ich lass es mir nicht mehr gefallen als fahrendes Ersatzteillager missbraucht zu werden!

Punkt II: Die Berliner Autofahrer
Gebt ihr euren Führerschein an der Stadtgrenze ab? Innerhalb von zwei Tagen landete ich vier mal fast auf einer Motorhaube, weil selbst simple Vorfahrtsregeln nicht beherrscht oder schlichtweg ignoriert werden. Wenn das so weiter geht mach ich euch bald den Pete Doherty und bringe euren Scheiben die Schönheit von Biergläser näher.

Punkt III: Zeitungs- und Paketzusteller in Pankow
Ich will meine Post bekommen! Pünktlich, regelmäßig und ohne ihr ständig hinterher telefonieren zu müssen. Und Benachrichtigungskarten im Briefkasten wären auch mal toll…

In diesem Sinne: frohe Weihnachten aus der Meckerecke.

2 Kommentare:

  1. Punkt 1: Ich habe es 4 Monate in dieser Stadt geschafft, bevor mir der erste Reifen zerstochen wurde!SENSATIONELL!

    Punkt 2: Autili rostet seit 4 Monaten vor sich hin, weil ich mich inzwischen nicht mehr traue, den Wahnsinnigen motorisiert entgegen zu treten.

    Punkt 3: Ein Brief von Charlottenburg nach Kreuzberg benötigt 5 Tage, Büropost bleibt wochenlang verschollen, Post aus Berlin hinaus geht grundsätzlich verloren, wenn der Inhalt den Wert eines Blatt Papiers übersteigt.
    Berlin, Du bist so wunderbar, Berlin!

    Lüneburg forever ;-)

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  2. ach lüneburg...hatte grade einen besucher in berlin, der davor in der lünetown war: und als er mir bilder zeigte wurd ich ganz sentimental und vermisste die stadt doch arg...

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